„Alle haben vergessen, dass ich jüdisch bin. Ich nicht“. Andreas Isenschmid eröffnet uns einen neuen Zugang zum Werk von Marcel Proust.

15. November 2022 • 20.15 Uhr • Spiegelsaal • Kurhaus Baden-Baden

Veranstaltung in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft

70 Jahre PHL: 1952 – 2022

Was soll an Marcel Proust jüdisch sein? War er nicht katholisch getauft und hat seine
Kindheitssommer im katholischen Illiers verbracht, das er in seinem Roman zu Combray geadelt
hat? Hat er nicht die christliche Kunst über alles geliebt und seinen Roman mit einer Kathedrale
verglichen? Stimmt. Und doch ist in der Tiefe alles anders. Den Hauptteil der warmen Monate
verbrachte Proust in Auteuil im Kreis der Verwandten seiner jüdischen Mutter. Der Antisemitismus
in der Dreyfus-Affäre warf ihn, ob er es wollte oder nicht, auf seine jüdische Herkunft zurück. Und
in seinem Roman gehören zu den wenigen Personen, die in allen Bänden auftreten, die jüdischen
Helden Swann und Bloch, mit denen er sich, wenn man nur genau liest, gerade im Jüdischen auf
abenteuerliche Weise identifiziert. Dieses halb verborgene und doch ganz bestimmende Jüdische ist das Thema von Isenschmid Buch „Der Elefant im Raum. Proust und das Jüdische“.

Andreas Isenschmid ist einer der profiliertesten deutschsprachigen Literaturkritiker. Nach Stationen bei Radio, Fernsehen und Zeitungen (Weltwoche, Tages-Anzeiger, NZZ) ist er heute Mitarbeiter der ZEIT und von 3sat. Zuletzt erschien Marcel Proust (Deutscher Kunstverlag, 2017). Der Elefant im Raum (Hanser Verlag 2022).

Unsere Partner: Baden-Baden Events GmbH und das Forum der Kultur der Stadt Baden-Baden

Die Veranstaltung findet im Spiegelsaal des Kurhaus Baden-Baden statt.
Es wird eine Abendkasse geben.
Ein Büchertisch der Buchhandlung Strass wird für Sie Lektüren bereit halten.


Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, welche Coronaregeln am 17. November gelten
werden. Unter diesem Vorbehalt bitten wir Sie zu beachten, dass der Einlass leider nur
nach den am Vortragsabend gültigen Coronaregeln möglich ist und bitten darum, sich entsprechend zu informieren.

Foto: Paulina Winkler

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